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Two Little, Two Large and Two Middle Sized Pictures

Artist: Erik Mälzner & Konsorten

Year: 1983
Country: Germany
Label: No Edition
Catalog No: No Edition Band 39
Format: Tape
Spezification:
0

basic tape EM 1983 Mülheim a. d. Ruhr

live performance 10.9.1983 Städtisches Museum Mülheim a. d. Ruhr

total time 83.58

© 1983 Erik Mälzner

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A 1

1st LARGE PICTURE (anaykh) ...10.00

Thomas Busch trombone

Kai Dorgathen tenor-saxophone

Martin Lixenfeld percussion

Andreas Preker e-guitar

Klaus Schneiderheinze e-bass

Erik Mälzner synthesizer / tape

 

2

1st LITTLE PICTURE (Mai Miang Jen & Bijin-e) ... 18.00

Susanne Creutz grand piano

Andreas Preker e-guitar

Petra Frank voice

Maren Thurm voice

Erik Mälzner synthesizer / tape

 

3

1st MIDDLE SIZED PICTURE (mondo oder) ...15.30

Thomas Busch tenor-saxophone

Kai Dorgathen soprano-saxophone

Susanne Creutz grande piano

Martin Lixenfeld percussion

Klaus Schneiderheinze e-bass

Petra Frank voice

Maren Thurm voice

Erik Mälzner synthesizer / tape

 

B1

2nd LITTLE PICTURE (nicht doch / doch nicht) ... 5.15

Kai Dorgathen a-guitar

Andreas Preker e-guitar

Klaus Schneiderheinz: e-bass

Erik Mälzner synthesizer / tape

 

2

2nd LARGE PICTURE (interkranial) ... 15.00

Thomas Busch tenor-saxophon

Martin Lixenfeld percussion

Klaus Schneiderheinze e-bass

Petra Frank voice

Maren Thurm voice

Erik Mälzner synthesizer / tape

 

3

2nd MIDDLE SIZED PICTURE (vielleicht Magellan) ... 20.15

Susanne Creutz grande piano

Martin Lixenfeld percussion

Erik Mälzner synthesizer / tape

 

Der Komponist weigert sich, das tonale System zu akzeptieren, weil er sich in ihm nicht nur an eine konventionelle Struktur entfremdet fühlt; er fühlt sich entfremdet an eine ganze Moral, eine soziale Ethik, ein theoretisches Weltbild der Art, wie es in diesem System sich ausgedrückt hat. In dem Augenblick, in dem er das Kommunikationssystem zerbricht, entzieht er sich den normalen Voraussetzungen der Kommunikation und scheint unmenschlich zu handeln; gleichwohl kann er es nur auf diese Art vermeiden, sein Publikum zu mystifizieren und zu täuschen.                 (Umberto Eco)

 

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BIZARRE KLANGMALEREIEN – DIESMAL NICHT VOM TONBAND

Musikperformance mit Erik Mälzner auf der Museumsbühne

Auf der kleinen Bühne im Museum herrscht geschäftiges Treiben. Verstärker und Lautsprecherboxen werden aufgebaut, eine Batterie von kleinen und großen Trommeln in die richtige Position gebracht, Kabel verlegt, der Synthesizer installiert, Saxophonklänge ertönen im Hintergrund, ab und zu ein dumpfer Baßton, ein blechernes Scheppern, ein flüchtiges Klimpern auf dem Piano: Erik Mälzner und seine Musiker bereiten sich auf ihre Musikperformance vor. Dem Städtischen Museum ist es gelungen, den Künstler, dessen Musik sonst nur auf Kassetten zu hören ist, für einen Live-Auftritt zu engagieren. Heute um 19.30 Uhr ist es soweit: Mälzner wird dem Publikum 90 Minuten lang seine bizarren Klangmalereien vorstellen.

„Ich werde eine ganz neue Sache machen,“ erklärt Mälzner. „Mit dem Vergangenem hat das, was hier stattfinden wird, nichts zu tun.“ Das Vergangene, das ist in erster Linie die künstlerische Auseinandersetzung Mälzners mit der Musik als Teil und Ergänzung der bildenden Kunst. Obwohl sich Mälzner durch seine Teilnahme an Ausstellungen in Belgien, Holland, Schweden und den USA bereits international einen Namen gemacht hat, ist sein künstlerisches Werk hierzulande noch relativ unbekannt. Seine Auftritte in der Bundesrepublik sind rar. Noch immer haftet Mälzner ein Geheimtip-Status an.

Dies soll sich nun zumindest in Mülheim ändern. Zusammen mit sieben Musikern, allesamt Profis, die speziell für diese Performance zusammengekommen sind, wird Mälzner heute abend seine Performance “TWO LITTE, TWO LARGE AND TWO MIDDLE SIZED PICTURES“ präsentieren. Den Zuhörer erwartet keine leichte musikalische Kost. Mit elektrisch verstärkten Gitarren, verschiedenen Blasinstrumenten, mit Synthesizer, Piano, Schlaginstrumenten und Gesang werden die Musiker zu Synthesizer- und Orgelklängen vom Tonband improvisieren. Das heißt allerdings nicht, daß kein musikalisches Konzept vorliegt. „Was gemacht wird, ist abgesprochen“, erläutert Mälzner. Jedes Mitglied der Gruppe kenne die Musik auf dem Band und wisse, welcher Freiraum für sein individuelles Spiel bestehe. Das Tonband übernehme dabei lediglich eine Orientierungsfunktion.

Mälzners Musik ist eine Absage an das tonale System, an konventionelle Strukturen, an tradierte Normen. Sie ist inspiriert von außereuropäischer, vorwiegend sakraler Musik. Und wen will Mälzner mit seinen musikalischen Verfremdungen erreichen? Ein konkretes Zielpublikum gebe es nicht, meint der Künstler. „Meine Musik ist für jeden bestimmt, der etwas damit anfangen kann.“

Ralf Schreiner   NRZ   10.9.1983, Germany