Vorsicht (8 Stücke für den Laienbedarf)

A

1  

BELLEN - IN ERINNERUNG AN RALF'S BAND "X" UND AN DIE RÜCKSEITE DER KLEINEN  ELISABETH ... 2.50                         

words / voice / synthesizer

Agonie / Episkop / Katorga / die Schande in infinitum / Aphasie und Tick und Vision / zeugen von Talent / Kritik / Optik und Strom / Revolution / weil mein Doktor lacht / wie Haplologie im Föhn / du bist ein Schwein / Sepulkralkultur / spielt auf der Posaune  für Geld allein / Apathie / Exzedent / im Exil / ein Reigen aus Dreck und Abfall / ohne Kompromiß Staccato / aus wirrer Weltsicht verwest das Tier / wenn der Hund erwacht / Schamade schlagen / zirpt das Heimchen in der Nacht / gratis for ever / der Hund will Arzt sein / probabilis absurdum est / die Nonne / der Hund und die Möbel / readiness is all im Kontext / er bringt den Kitsch in das Radio / in medias res lamentieren

2 

A RECHTER OCHS … 3.40

(für WDR-"Mozart Miniaturen"; unter Verwendung von  W.A. Mozart's Weise "Bona Nox")

computer / e-guitar / synthesizer

3  

AGIT PROP ...  2.00

words / voice / e-guitar /

jetzt perfekt Innereien auskratzen / jetzt Brust und Nacken entkleiden / jetzt Bilder voll Abneigung / sägen  und elternlose Epigonen restlos zerteilen / jetzt stolze Angeber stutzen / jetzt Herzen abkochen / jetzt Geld eilig verschenken / ohne Schleim und Verdautes zu kotzen / jetzt Urin und Kot andächtig kosten / ohne Grimassen zu schneiden / jetzt üben bis das Auge bricht / jetzt vier drei zwei und eins rufen / nichtsdestotrotz / the right man in the right place / jetzt Lug und Trug schikanieren ohne kalte Leichen vor dem Haus / jetzt Ruhm ergreifend bloßstellen / jetzt Zahn für Zahn ersetzen / jetzt Witz und Verstand zeigen doch / ohne im Hohn zu lachen

4  

DEMOLIERUNG (NACH DEM EXPLORATORENVERFAHREN) ... 2.31

words / voice / zither / e-guitar / percussion

wenn man den Dreck ganz genau siebt / das ist noch immer unheimlich beliebt / dann sagt man wieder / mach was draus / es geht von allein / wer sind die Zwerge die da rumstehn / die aus Ignoranz so gar nichts verstehn / und wenn man redet hört es niemand und man muß schrein / davon werdn die Leut nicht munter / werden aus Schaden nicht schlau / manchmal hau ich alles runter / manchmal mach ich alle zur Sau! / geh mal rüber und schau runter / wenns auch noch bröckelt und staubt / davon werdn die Leut nicht munter / sie werdn eh nicht gebraucht

5  

A ANDRER OCHS ... 1.54

(für WDR-"Mozart Miniaturen"; unter Verwendung von W.A. Mozart's Weise "Bona Nox")

computer / e-guitar / synthesizer

6

COR (IHR KINDERLEIN KOMMET) - IN ERINNERUNG AN STRINDBERG'S FRÄULEIN JULIE, AN IRENE DISCHE'S ZEILEN 17 SEITE 146 IN DER TASCHENBUCHAUSGABE VON "FROMME LÜGEN" UND AN EINE GEWISSE KATARINA ... 2.49

words / voice / e-guitar

ich freß ein Mädchen mit Genuß / und teile den Nacken die Brüste und das Ohr / ich lieb die Sachen der Famosen / und Füße die schmecken nach See nach Salz und Chlor / Ich freß den Körper mit Genuß / drum koche ich Abend für Abend am Feuer / und brate mir die fremden Leichen / mit Honig mit Sahne mit Chili und Ingwer.

kein Gast wird kommen / und das gibt mir die Freiheit / zu lügen als Gemeinheit / was mich so glücklich macht. / kein Gast wird kommen / und meinen Traum anhören / und meine Kreise stören / der Alptraum mancher Nacht.

ich freß ein Mädchen mit Genuß / und wenn eines Tages ich dein Herz mal verzehr / dann muß es eines sein mit Pfeffer / und so eine Speise wünsch ich fürs Leben mir / und später wehen meine Winde dann Abend für Abend erhitzt von dem Feuer / ich warte auf die schönen Leichen / mit Honig mit Sahne mit Minze und Ingwer / kein Gast wird kommen

7

NO TITLE ...14.00

(für Rod Summers' "birds and borders")

words / voice / bird calls / toy instruments / computer / e-guitar / percussion

kommt ein Vogel geflogen / setzt sich nieder auf mein Fuß / hat ein Zettel im Schnabel / von der Nutte einen Gruß./ gelber Vogel flieg weiter / nimm den Stuß mit und nun Schluß / denn ich kann dich nicht begleiten / weil ich hierbleiben muß /

alle Vögel waren da / Galgenvögel alle / nun kein swingen musiziern / pfeifen zwitschern tiriliern. / Frevel will nun einmarschieren / kommt mit Sarg und Schande / was man uns verkündet nun / hören wir mit Schmerzen / sie auch wollen lästig sein / lästig wie die Priesterlein / hier und dort tagaus tagein / siechen / stinken / sterben

B

1  

DESILLUSIONIERUNGSSINFONIA ... 29.25

(unter Verwendung jiddischer Volksweisen)

tapes / discs / computer / e-guitar / e-bass / synthesizer / radio

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AUS DEM NÄHKÄSTCHEN

Klickgeräusche vom Schneiden lassen sich hervorragend zum markieren von Anfang und Ende oder von einzelnen Strophen der Musikstücke verwenden. Ebenso zur Unterstützung der Rhythmusgruppe.

Sparen Sie Bandmaterial indem Sie mit geringster Bandgeschwindigkeit (2,4 cm/sec) aufnehmen; zur Not bremsen Sie per Hand.

Wenn Ihr Spulentonbandgerät zu groß und zu schwer ist, schrauben Sie die Verkleidung und alle überflüssigen Teile ab (Versuch und Irrtum).

Arbeiten Sie ökonomisch. Zum Beispiel mit einem 4-Spur-Gerät: Auf Spur 1 nehmen Sie die Rhythmusgruppe auf. Auf Spur 2 alle Streicher, auf Spur 3 die Bläser und auf Spur 4 den Chor. (Verschwenderische Laien benötigen dafür 36 und mehr Spuren.)

Sammeln Sie nicht benötigte herausgeschnittene Bandstücke und kleben diese aneinander. Dies ist dann eine Collage. Damit sind in anderen Kunstbereichen schon Millionen gemacht worden.

Wenn Sie Besitzer eines 4-Spur-Gerätes sind und unbedingt für ein Musikstück 5 Spuren benötigen empfiehlt sich folgendes: Die Spur für den Rhythmus können Sie sich sparen, indem Sie das Band in entsprechend gleichlange Stückchen schneiden (erfordert etwas Übung), natürlich mit einer magnetischen Schere! Dann kleben Sie alle Teile wieder aneinander. Nun können Sie Ihre Musik auf den 4 freien Spuren aufnehmen. Wünschen Sie verschiedene Rhythmen müssen Sie unterschiedlich lange Bandstückchen aneinander- kleben. Die Erfahrung wird Ihnen helfen.

Eine teuere und schwere Mastermaschine läßt sich heutzutage leicht durch einen Walk-man mit Aufnahmefunktion ersetzen.

Je deutlicher Ihr Tonbandgerät/Kassettenrekorder das Bandrauschen wiedergibt desto qualitativer ist das Gerät. Also als Faustregel gilt, je mehr Rauschen desto besser. (Ein Gerät mit schlechten Wiedergabeköpfen würde das Rauschen gar nicht bemerken.)

Die Akustik Ihres Aufnahmestudios spielt heutzutage keine Rolle mehr, da Sie mit einem Walk-man-Rekorder sehr flexibel sind und je nach Bedarf im Schlafzimmer, in der Küche oder WC aufnehmen können. Live-Aufnahmen in der U-Bahn, im Parkhaus oder ähnliches sind auch nicht schwieriger. (Wenn es Ihnen nichts ausmacht von Voyeuren umringt zu sein.)

Ihrer Kreativität beim Bandschnitt sind keine Grenzen gesetzt: Verschiedene Schnittwinkel, Klebematerialien und Schneidewerkzeuge (z. B. gezackte Schneiderschere) lassen sich aufs vielfältigste miteinander kombinieren. Wenn Sie mit Rasierklingen arbeiten und sich ab und zu verletzen, achten Sie bitte darauf, daß hochwertige Bandmaschinen auf verschiedene Blutgruppen eingemessen werden können.

Wenn sich im Laufe der Jahrzehnte Staubschichten auf Ihrem Tonbandgerät niedergelassen haben, entfernen Sie diese niemals, denn sie dienen zwecks Spurensicherung zur Überwachung, ob sich Unbefugte an Ihrem Gerät zu schaffen gemacht haben.

Ein schöner Aufnahmeeffekt, der sinnvoll eingesetzt Wunder bewirkt: Machen Sie Ihre Aufnahme mit den unterschiedlichsten Rauschunterdrückungssystemen und spielen dann die Aufnahme bei einem Kumpel ab. Sie werden staunen! Das fremde Gerät ohne Unterdrückung kann die Signale nicht entzerren.

Ein anderer schöner Effekt der die Dynamik, das Eigenleben des Materials hervorzaubert: Verwenden Sie das dünnste Bandmaterial, es ist das sensibelste. (Auch aus Gründen der Platzeinsparung!) An auftretenden Unregelmäßigkeiten erkennen Sie sofort, ob Ihr Tonbandgerät in Form ist, ob die Spulen Kraft genug haben oder ob nachgeölt werden muß.

Brauchen Sie eine besondere Akustik, so könnte folgendes helfen: Tapete von den Wänden entfernen, oder Kronleuchter abnehmen (Kristalle brechen den Ton!), oder Wände entfernen (Vergrößerung des Raumes), oder neue Wände einziehen (Verkleinerung des Raumes), oder Gardinen abnehmen, oder Fenster öffnen (auch wegen der Frischluft immer ratsam), oder alle Wände kacheln (die Farbe der Kacheln bzw. deren Muster spielt für die Stimmung der Musik eine nicht zu unterschätzende Rolle) oder umziehen.

Falls Sie Besitzer von tiefschwarzen Geräten sind, haben Sie sicher schon bemerkt, daß alles Licht von dem Schwarz geschluckt wird. So können Sie nur schlecht Ihre Bänder einfädeln und die Bedienungsknöpfe lassen sich überhaupt nicht unterscheiden. Dagegen hilft weißer Lack aus der Spraydose. Die Bedienungsknöpfe bekleben Sie am besten mit selbstklebender Folie in Leuchtfarben.

Bei der Einrichtung Ihres "Studios" achten Sie darauf, die Geräte so zu plazieren, daß sie auch von hinten bedient werden können (Kabel umstecken). Lassen Sie Platz zwischen den Geräten, damit Sie sich dazwischen frei bewegen können (und wegen der Lüftung). Je weiter auseinander die Geräte plaziert werden, desto besser.

So halten Sie sich fit. Peripheriegeräte gehören in den äußersten Winkel des Raumes, wie ihr Name schon andeutet. Die Überwachung der Pegel kann durch günstig aufgestellte Spiegel erreicht werden.

Nach der Arbeit entfernen Sie bitte prinzipiell alle Kabel. So vermeiden Sie gefährliches Stolpern.

Eine Selbstverständlichkeit sollte sein, daß Sie vor einer Gesangsaufnahme Ihre Prothesen aus dem Mund entfernen (Klappergeräusche). Trotz gegenteiliger Vermutung wird Ihr Gesang vollmundiger klingen.

Am besten stellen Sie alle Geräte auf den Boden. So haben Sie im Stehen den perfekten Überblick. (Diejenigen mit Modelleisenbahnerfahrung wissen das längst!). Reicht die Raumgröße dafür nicht aus, sind Sie gezwungen mit Ihren Geräten Türme zu bauen. Dann benötigen Sie ein Zusatzgerät, einen sogenannten "Exiter", das hilft Ihnen aus dem Labyrinth heraus.

Nach dem Abspielen von Peter-Alexander- oder Heino-Musik und ähnlichen müssen Sie Ihr Tonband unbedingt reinigen (Schmalz- und Fäkalablagerungen). Waschen Sie die bandführenden Teile wenn möglich mit umweltverträglichen Reinigern. Ansonsten verlassen Sie sich auf Ihre hauswirtschaftlichen Erfahrungen. Beim Spülen legt sich ein Film auf alle Teile, ein sogenannter Schutzfilm. Wollen Sie auch Ihr Bandmaterial reinigen und schützen (gar Ihr ganzes Archiv auf Hochglanz bringen), empfiehlt es sich, nicht den aufgewickelten Bandteller ins Wasser zu geben, sondern das Band durchs Wasser zuziehen oder beim schnellen Vor- und Zurücklauf mit einem Schwamm (besser noch mit einer umweltverträglichen Luffa-Gurke) Vor- und Rückseite zu reinigen. Ein zitronenfrischer klarer Sound wird Sie begeistern. Achten Sie beim Kauf von Neugeräten darauf, daß die äußeren Teile spülmaschinenfest sind. (Ein vornehmes Schwarz hat sich schon oft in unscheinbares Grau verwandelt.)

Versuchen Sie nie den Punkt zu erreichen, die einmal erstellten Aufnahmen einem größeren Publikum vorstellen zu wollen. (So können Sie besser Freunde gewinnen).

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Dear Friends

Thanks a lot for your parcel. The wooden box is really well-made (are you carpenters?): but when my young daughter opened the box, I heard her screams from the end of my garden ... Finally, she came back from hospital and she feels better now. She has now ten fingers, like all her classmates (she was born with twelve fingers). The problem is that she has 4 fingers on the right hand and 6 fingers on the left hand. At the hospital we put your cassette in her walkman, and we had to admit that she did not seem to like it. I guess that she was frustated because she does not understand the German language. So we listened to the music and we liked it a lot ... very inventive and funny pieces, a little bit in the spirit of Nine Day’s Wonder, and maybe of F.Zappa. Congratulations! Your music deserves to be broadcasted in the whole world ... is the cassette the right media? What about a CD (packaged in a concrete block, or in a Mercedes engine?) Which could better reach the average citizens?

I wish you the best, thanks again for your fantasy and inventivity        

Alain Neffe, INSANE2, grand rue, B-6190 Trazegnies, Belgium

Liebe Freunde

Vielen Dank für Euer Päckchen. Die Holzschachtel ist wirklich gut gemacht (seid Ihr Schreiner?). Als aber meine kleine Tochter die Box öffnete, hörte ich ihre Schreie am Ende meines Gartens... Schließlich kam sie aus dem Krankenhaus und fühlt sich jetzt besser. Sie hat nun 10 Finger, wie all ihre Klassenkameraden (sie ist mit 12 Fingern geboren worden). Das Problem ist, daß sie 4 Finger an der rechten Hand und 6 Finger an der linken Hand hat... Im Krankenhaus steckten wir Eure Kassette in  ihre Walkman und wir mußten zugeben, daß sie sie nicht zu mögen schien. Ich vermute, sie war frustriert, weil sie die deutsche Sprache nicht versteht. Also hörten wir die Musik und wir mögen sie sehr... sehr einfallsreich und lustige Stücke, ein wenig im Geiste von Nine Days Wonder und vielleicht von F. Zappa. Gratulation! Eure Musik verdient es, in der Ganzen Welt gesendet zu werden... Ist die Kassette das richtige Medium? Wie wärs mit einer CD (verpackt in einem Beton-Block, oder in einem Mercedes-Motor?), die den Durchschnittsbürger eher erreichen könnte Ich wünsche Euch das beste nochmals Danke für Eure Phantasie und Euren Einfallsreichtum

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129D C 298 / 95 SCU  verkündet am 25. O7.1995

AMTSGERICHT KÖLN  IM NAMEN DES VOLKES

URTEIL In dem Rechtsstreit

des Herrn Dr. Volkmar Kramarz, Rhenusallee 45, 53227 Bonn, - Klägers - -Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Hambitzer, Rheinaustr.158, 53225 Bonn -

g e g e n

den Herrn Erik Mälzner, Semmelweisstr. 24, 45470 Mülheim, - Beklagten - - Prozeßbevollmächtigte: Rechtsanwälte Dr. Niehoff u. Partner, Wallstr. 1, 45468 Mülheim-Ruhr -

hat das Amtsgericht Köln - Abt. 129 - auf die mündliche Verhandlung vom 11. 7. 1995 durch den Richter am Amtsgericht Mannebeck für R e c h t erkannt:

Der Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 908,23 DM nebst 4% Zinsen aus DM 108,23 seit dem 17.6.1995 zu zahlen. Im übrigen wird die Klage abgewiesen. Die Kosten des Rechtsstreits trägt der Kläger zu ¼, der Beklagte zu ¾ . Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. ( Von einer Abfassung des Tatbestandes wird gemäß § 313 a Abs.1 Satz 1 ZPO abgesehen.)

E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e: Die Klage ist zum Teil begründet. Der Kläger kann von dem Beklagten gemäß § 847 BGB DM 800,00 an Schmerzensgeld verlangen. Der Beklagte hat den Körper des Klägers verletzt, indem er diesem eine Holzbox übersandte, in welcher sich eine Rasierklinge befand, an welcher sich derjenige, der die Holzbox öffnete, ohne weiteres verletzen konnte. Dieser Verletzungserfolg ist auch beim Kläger eingetreten. Die Verletzung ist rechtswidrig, da Rechtfertigungsgründe nicht ersichtlich sind. Der Beklagte hat auch schuldhaft gehandelt, ihm ist wenigstens grobe Fahrlässigkeit zur Last zu legen. Der Beklagte hat vorher gesehen, daß es zu Verletzungen kommen kann. Das ist schon dem Umstand zu entnehmen, daß es ansonsten nicht nachzuvollziehen ist, weshalb er überhaupt eine so gefährliche Sendung auf den Weg brachte. Die Höhe des Schmerzensgeldes mit DM 800,00 ist angemessen, da die Schnittwunde des Klägers am Daumen sehr tief war und demgemäß der Heilverlauf zögerlich. Aus dem gleichen Grund kann der Kläger  vom Beklagten gemäß § 823 Abs. 1 ZPO Zahlung von DM 108,23 an Arztkosten verlangen. Diese Kosten waren erforderlich, um die Verletzung ordnungsgemäß Versorgen zu lassen. Unbegründet ist hingegen die Klage, soweit der Kläger DM 378,21 für einen Heilpraktiker aufgewendet hat . Hier ist nicht nachvollziehbar, weswegen dieses erforderlich war. Der zuerkannte Zinsanspruch folgt aus § 291 BGB. Die prozessualen Nebenentscheidungen gründen sich auf §§ 91, 713 ZPO.

Mannebeck, Richter am Amtsgericht

(...) Das Gericht hat mit nicht vorhandener Argumentation schuldhaftes Handeln bei Versenden der Musik-Kassetten angenommen. Das Gericht ist der Auffassung, daß es sich hierbei um eine „gefährliche“ Sendung gehandelt hat.  Ebenso wird betreffend der Höhe des Schmerzensgeldes seitens des Gerichts keinerlei Ausführung gemacht. Für eine Schnittwunde am Daumen einen Schmerzensgeldbetrag  in Höhe von 800,00 DM auszuurteilen, entspricht nicht gängiger Rechtsprechung. Bedauerlicherweise ist dieses Urteil nicht mehr angreifbar, da der Wert des Beschwerdegegenstandes 1.500,00 DM nicht übersteigt.

(...)Aretz, Rechtsanwalt